Coria del Río

Coria del Río ist eine kleine Ortschaft circa 25 Kilometer von Sevilla entfernt. Wie schon der Name  „del Río“ (des Flusses) besagt,  liegt es am Guadalquivir Flussufer.

Foto (c) El Correo de Andalucía

Abgesehen von der schönen Promenade entlang des Flusses ist Coria eher unscheinbar. Was allerdings interessant erscheint, ist, dass ungefähr 600 Einwohner den Nachnamen Japón tragen. Japón übersetzt auf Deutsch heisse Japan. Ist das ein Zufall?

Wie Sie sich vielleicht schon vorgestellt haben, ist dies natürlich kein Zufall sondern es gibt eine geschichtliche Erklärung dafür.

Die Botschaft Keicho

Am 28.Oktober des Jahres 1613 begann die Reise in Sendai (Japan) unter dem Komando des Samurais Hasekura Tsunenaga. Diese Botschaft wurde Keicho genannt. Das Ziel  der Galeone Date Maru war Spanien und Italien, genauer gesagt Rom.  Die Mision der Botschaft war es eine Audienz mit dem Papst Paulo V zu bekommen. Hasekura Tsunenaga benötigte finanzielle, politische und religiose Unterstützung für die Japaner, die den katholischen Glauben angenommen hatten. Gleichzeitig wollte man auch kommerzielle Kontakte knüpfen.

Die Reiserute führte von Japan nach Acapulco, Veracruz, La Habana und schlussendlich erreichte die Galeone 1614 Sanlucar de Barrameda in Südspanien. Von dort aus segelte die Botschaft flussaufwärts bis nach Coria del Río. Tage später wurde der Samurai von den wichtigsten Behörden in Sevilla empfangen.

Tsunenaga reiste dann weiter über Land bis nach Madrid, um beim spanischen König Felipe III vorzusprechen, allerdings ohne die erhoffte Unterstützung zu bekommen.

Zwischenzeitlich wurde er getauft und nahm den Namen Felipe Francisco Hasekura an. Doch auch das half ihm nichts in Rom, so dass er erfolglos in den Süden Spaniens zurückkehrte.

Im Juni 1616 begann die Botschaft Keicho ihren Rückweg nach Japan doch einige ihrer Teilnehmer blieben in Coria für immer. Dessen Nachfahren tragen heute noch den Nachnamen Japón.

Die Freundschaft zwischen Coria und Japan heute

Während der EXPO´92 in Sevilla kam es zu einem Treffen der japanischen Botschaft und den Einwohnern Corias mit diesem Namen.

Die Stadt Sendai schenkte Coria del Río eine Statue von Hasekura, die am Flussufer des Guadalquivires aufgestellt wurde.

Foto (c) sevilla.abc.es
Foto (c) sevilla.abc.es

2013 besuchte der damalige japanische Prinz Naruhito (japanischer Kaiser seit 2019) die Stadt und pflanzte ein Kirschbaum als Symbol der Freundschaft.

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